Come as a visitor, leave as a friend tour

© Dara Vallely
Mit 49 Jahren ist das Irish Folk Festival (IFF) Europas älteste Tournee mit jährlicher Kontinuität bis Corona kam. Dann wurde die Tour 20 auf 21 und dann noch einmal auf 22 verlegt. Aber endlich ist es soweit: das Irish Folk Festival kommt am 22. Oktober in den Mühldorfer Stadtsaal und das Motto des Festivals lautet „Come as a visitor – leave as a friend“.
Diese Philosophie steht hinter der Metamorphose, die den Käufer einer Konzertkarte zum Freund werden lässt. Das IFF ist mehr als nur ein Konzert. Es ist eine Community. Die Besucher kommen nicht nur, weil sie spannende Musik hören werden. Sie kommen, weil sie an den Festivalabenden auch Gleichgesinnte treffen, mit denen sie sich austauschen können. Durch das Festival sind viele Freundschaften entstanden. Zwischen Musikern und Fans, Musikern und Musikern, den Machern des Festivals und den Fans, aber auch zwischen Fans und Fans. Man wird Teil einer ganz feinen Community und sieht sich nicht nur einmal im Jahr beim Festival, sondern auch über das Jahr.
Diesmal mit dabei:
YANN HONORÉ • One man Celtic orchestra
Der bretonische Multiinstrumentalist Yann Honoré spielt Whistles, Cello, E-Bass, E-Gitarre und Percussion. Er ist ein Meister der Loops. Yann spielt ein Riff, nimmt dieses auf und lässt es in einer Wiederholungsschleife laufen. Dann setzt er weitere Riffs dazu, bis er eine pulsierende und vielschichtige Klanglandschaft aus Loops geschaffen hat. Last but not least wählt er ein Instrument aus, mit dem er sich als Solist an die Spitze dieses orchestralen Klanges begibt und seine Virtuosität ausspielt. Seine Kompositionen sind sowohl in der bretonischen, irischen aber auch nordafrikanischen Musik verwurzelt. Yann war z.B. ich in seiner gut vierzigjährigen Laufbahn Gitarrist der Celtic Rock Band Glaz, Produzent der charismatischen Sängerin Gwennyn und ist auch aktuell Mitglied der Trad-Band Buzz Buddies. Er wird Eigenkompositionen seines Albums „Autoportrait“ spielen und die Fans als ein „One man Celtic orchestra“ verzaubern.
DIANE CANNON & JACK WARNOCK • Soulful Gaelic songs
Schwerpunkt des Duos sind Lieder in Gälisch, die mit einer Authentizität vorgetragen werden, wie man es schon lange nicht gehört hat. Diane ist in der Donegal Gaeltacht aufgewachsen. Ihre Großeltern waren begnadete Musiker/Sänger*innen und haben ihr starke Wurzeln und Liebe zu den fast vergessenen Liedern in irischer Sprache mitgegeben. Dianes Stimme hat das Silbrige eines Vollmonds, der auf einem geheimnisvollen See schimmert. Wie Motten vom Licht angezogen werden, so geht es einem mit ihrer Stimme. Kein Wunder, dass ihr Debüt-Album Idir Muir Agus Sliabh (Between Mountain & Sea) von Irlands und Schottlands beliebtesten Musiker*innen aus Bands wie Beoga, Cappercaillie, Altan und Flook eingespielt wurde. Der aus Derry stammende Gitarrist und Sänger Jack Warnock hat auf der IFF Tour die Aufgabe, all diese Superstars zu ersetzen. 2019 war er beim All Ireland Fleadh zum besten Begleitgitarristen gekürt worden. Die BBC nominierte ihn 2018 für den „Young Folk Award“. Der Gesang und die Musik von Diana & Jack werden eine lang anhaltende und vor allem positive Schwingung in den Besuchern des IFF hinterlassen. So ist es eben, wenn man Künstlern mit „soulful Gaelic songs“ begegnet.
THE ARMAGH RHYMERS • Mysterious masks, myths and music of mumming
Kaum zu glauben, aber es gibt immer noch kleine Nischen innerhalb der irischen Volksmusik, die bisher noch nicht entdeckt worden sind. Mumming ist eine davon. Mumming ist eine Art Volkstheater. Die Darsteller tragen aus Weidezweigen kunstvoll gefertigte Masken. Die überdimensionalen Masken sind Tierköpfe wie Pferd, Schwein, Rind oder Ziege und lassen ihre Träger wie Riesen erscheinen. Dazu ziehen sich die Darsteller, die Mummers genannt werden, Kostüme aus Lumpen an. Ein Mummer ist wegen seiner Größe eine imposante, ja sogar furchteinflößende Erscheinung. Er erinnert an die Hexen wie man sie aus der alemannischen Fastnacht kennt. Die Mummers vollführen einen Riesen-Hokuspokus, der den Anwesenden unter die Haut geht. Sie setzen einen Scat-ähnlichen Sprechgesang ein, lärmen mit Rasseln, bimmeln mit Schellen und spielen auf ihren Instrumenten. Es gibt aber auch mystische und spirituelle Elemente, die auf über zweitausend Jahre alte Bräuche zurückgehen. Da wirken die Mummers wie keltische Schamanen und Voodoo-Priester. Das IFF freut sich außerordentlich, diese Rarität endlich auf Tour zu bringen. Vor genau fünf Jahren waren sie schon mal als Trio da und weil es so vielversprechend war, kommen sie jetzt als Quintett.
BILLOW WOOD • Neo Folk from the West of Ireland
„Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es aus ihm heraus“, ist ein gutes altes Sprichwort. Sprichworte sind immer gut, um über unsere Welt reflektieren zu können. Versuchen wir es damit in Bezug auf die Musik der jungen irischen Neo-Folk Band BILLOW WOOD. Die irische Tradition kann man sehr gut mit einem über Jahrhunderte gewachsenem Wald vergleichen. Sie hat tiefe Wurzeln und ruht in sich. Dank junger Bands wie BILLOW WOOD tritt sie aber nicht auf der Stelle, sondern wächst in alle Richtungen.
So bleibt sie frisch, lebendig und für die Zuhörer interessant. BILLOW WOOD lieben nicht nur die Tradition, sondern auch die Innovation. Sie schreiben den überwiegenden Teil ihrer Songs selbst, aber sie interpretieren diese auf traditionellen Instrumenten wie Harfe, Fiddle, Tin Whistle, Bodhrán, Akkordeon. Aber auch Schlagzeug und Gitarre. So haben neue musikalische Ideen trotzdem eine Anbindung an den Sound, den man vom Irish Folk her kennt. Aber auch die Inhalte der Lieder sind am Irland von heute orientiert und an dem, was junge Iren aktuell umtreibt. Eine rein traditionelle Irish Folk Band wird leider Dank unserer verkrusteten Medienlandschaft nie einen Hit haben, aber Singer/Songwriter vom Kaliber wie BILLOW WOOD können es schaffen. Sie haben einen teils poppigen, teils Indie-mäßigen Unterton. Durch die traditionellen Instrumente sind sie am besten als „Neo Folk from the West of Ireland“ zu fassen. BILLOW WOOD-Auftritte sind eine sehr ausgelassene und witzige Angelegenheit. Sie haben nicht nur eine überragende Bühnenpräsenz, sondern können auch die guten alten Jigs & Reels locker aus dem Ärmel schütteln und die Fans zum Mitklatschen bringen.
Karten sind im Kulturamt der Kreisstadt Mühldorf a. Inn, Stadtplatz 3, Telefon 08631/612 612 und online unter www.haberkasten.de sowie an allen Vorverkaufsstellen von Inn-Salzach Ticket, Reservix und München Ticket erhältlich.
Pressemitteilung vom 30.09.22